Hirsch-Statue

Für Ernst Hüther hatte der Hirsch eine besondere Bedeutung. Mehrere seiner Unternehmen führten das stattliche Tier im Namen. Beispiele hierfür sind die ehemaligen Hotels "Roter Hirsch" am Saalfelder Markt, der "Bahn-Hirsch" am Saalfelder Bahnhof, der "Wald-Hirsch" in Eyba oder der "Post-Hirsch" in Pößneck.

 Deshalb wundert es nicht, dass er vom Bildhauer Arno Oswald Zauche, der auch die Enten am Brunnen im Schmuckhof der Villa schuf, diese prachtvolle Hirsch-Statue entwerfen ließ.

Zauche war nicht nur Bildhauer, er arbeitete auch als Porzellankünstler, beispielsweise für die Schwarzburger Werkstätten.

Früher gelangte man auf dem Weg, der hier abzweigt und oberhalb der Villa zwischen Schmuckhof und Lindenallee hindurchführt, zu einem Hirschgehege. Es lag hinter dem Tennisplatz und erstreckte sich fast bis zur Turmlaube. Das Rudel lebte aber nicht lange im Bergfried-Park, auf Plänen von 1940 ist das Gehege bereits nicht mehr eingetragen.

Ein stolzes Tier, finden Sie nicht? Wie edel es aussieht, wenn sich ein Hirsch bewegt! Das kann man im Hirschgarten hinter dem Tennisplatz sehen. Dieses kraftvolle Tier hat es dem Herrn Doktor besonders angetan: Es ist das Wappentier und kommt auch im Namen seiner Mauxion-Hirsch-Gaststätten Saalfeld-Pößneck vor: Roter Hirsch, Autohirsch, Bahnhirsch, Waldhirsch, Posthirsch, Sporthirsch, und auch eine Hirschgärtnerei gibt's hinten am Schlösschen Wetzelstein.
Die liebsten Tiere vom Herrn Doktor sind aber seine Hunde: Französische Bulldoggen und Pekinesen. Zuerst waren die Hundezwinger mit auf dem Wirtschaftshof. Doch als der Herr Doktor und die gnädige Frau schließlich fünf Automobile hatten, brauchten sie die Zwinger als Garagen. Die Hunde zogen dann hierher um ? gleich drüben auf der anderen Wegseite ist genug Platz für ihre Unterkünfte und die Futterküche. Selbst die, die schon gestorben sind, bleiben hier: Auf dem Hundefriedhof am Zaun erinnert dann ein Kreuz an den kleinen Racker.
Ich war neulich gerade dabei, dort frische Blumen zu pflanzen, da höre ich hinter mir ein Spektakel. Ich dreh' mich rum und sehe - ich traue meinen Augen nicht! - den Herrn Doktor einen großen Handwagen die Serpentine hochziehen! Eigenhändig!!! Und drum herum eine Menschentraube, die ihn anfeuert. Ich will dem Herrn Doktor schon zu Hilfe eilen, da sagt er: "Lass' mal, Paul, das muss ich alleine machen, sonst ist die Wette verloren!" Wie sich herausstellt, haben der Herr Fabrikant Schaede und der Herr Doktor mal wieder im "Loch", in einer der Gaststätten vom Herrn Doktor, in ihrer Skatrunde zusammengesessen. Ein Bier ergab das andere, und ein Wort das andere auch, und so kam es zur Waschmaschinen-Wette. Es ging um zwei der neuesten Waschmaschinen vom Typ "Elektra" aus der Fabrik vom Herrn Schaede, der oft auf dem Bergfried zu Gast ist. Bedingung war, dass der Herr Doktor die schweren Dinger eigenhändig auf den Bergfried heraufzieht. Da lässt er sich doch nicht lange bitten, der Herr Doktor! Auch wenn er doch ein bisschen ins Schwitzen geraten ist. Das war noch lange Stadtgespräch, wie er, die Schaulustigen am Straßenrand freundlich grüßend, durch halb Saalfeld zog.