Teepavillon

Familie Hüther war sehr gesellig und hatte oft Gäste zu Besuch. Der Teepavillon war durch seine Ausrichtung nach Süden und dem freien Blick in die blumengeschmückten Gartenanlagen ein besonders beliebter Treffpunkt.


Bauherr Ernst Hüther wurde 1880 in Pößneck geboren. Zur Schokolade kam er durch seine kaufmännische Ausbildung in der dortigen Schokoladenfabrik. Später ging er nach Berlin, wo er auf den Franzosen André Mauxion – er brachte Ende des 19. Jahrhunderts die Schokoladenfabrikation nach Deutschland – traf.

Dessen Söhne bauten 1901 die Schokoladenfabrik Mauxion in Obernitz auf. Dort trat Hüther 10 Jahre später als Gesellschafter ein. 1913 zahlte er die Mauxion-Brüder aus und war seither alleiniger Inhaber.

Das Firmenlogo entwickelte Hüther aus seinen Initialen - ein Turm aus einem H und einem quer liegenden E.

Er entwickelte das Unternehmen weiter und baute die Produktionsfläche erheblich aus. Als größter Arbeitgeber in Saalfeld beschäftigte Hüther im Jahr 1930 mehr als 1.500 Mitarbeiter, die täglich etwa 300.000 Tafeln Schokolade und später auch Pralinen und andere Süßwaren fertigten.

„Werbekönig der deutschen Industrie“ – so wurde Hüther im Jahr 1925 mit einem Werbeetat von 2,5 Mio. Reichsmark genannt. Dies wären im heutigen Maßstab knapp 7,8 Mio. Euro.

Große Achtung wurde ihm auch aufgrund seines großen sozialen Engagements zuteil. Er zahlte 10 % über Tarif und ließ Werkswohnungen, Sozialeinrichtungen und eine Gartenkolonie mit 60 Gärten für seine Angestellten errichten.

Durch Ankauf und Bau zahlreicher Immobilien schuf sich Hüther ein zweites Standbein – 1938 war er mit 27 Gebäuden Saalfelds größter Immobilienbesitzer. Darüber hinaus besaß er weitere Häuser in Pößneck und Garmisch-Partenkirchen.

Hüther starb noch vor Kriegsende im Jahr 1944.