Vivarium

Die Familie Hüther war sehr tierlieb. Neben Hunden lebten auch lebten Pferde und Esel auf dem Bergfried. Im Vivarium wurden Papageien, Kanarienvögel, Wellensittiche, Kriechtiere, Rhesusaffen und Zierfische vielerlei Arten gehalten. Um diese Menagerie kümmerte sich geschultes Personal.

Es waren aber nicht nur Tierpfleger angestellt, sondern auch ein Reitlehrer. Am Reitplatz mit Hindernissen, gleich rechts vom Eingang am Talfried auf dem Gelände des jetzigen Parkplatzes, waren sogar Tribünen geplant.

Für die jüngeren Kinder war es ein großer Spaß, sich mit einem Eselswagen durch den Park kutschieren zu lassen.

Vor dem Vivarium, oberhalb des Wirtschaftshofes, war für Hüthers Kinder und die seiner engsten Mitarbeiter ein Spiel- und Turnplatz mit einer Schaukel, einem Kletterseil, einer Kletterstange, einem Barren und einer Wippe eingerichtet.

Hier im Vivarium ist immer was los! All' die Papageien und Kanarienvögel! Auch "Butzi" und "Klein-Bimbo", die beiden Rhesusaffen, können ganz schön laut schreien. Ob es sich so wohl im Urwald anhört? Keine Ahnung! Vielleicht wird darüber ja mal ein Film im Palast-Lichtspieltheater in der Brudergasse gezeigt. Da gehe ich manchmal gern mit meiner Erika hin.
Stoff für so einen Film könnten wir vom Bergfried sogar selbst liefern: Ist doch "Butzi" neulich ausbüxt! Wie der Affe wohl seinen Käfig aufbekommen hat? Jedenfalls fehlte von "Butzi" jede Spur. Und wir alle mussten bei der Suche helfen. Aber ohne Erfolg. Erst am nächsten Tag kam die gute Kunde, dass der Briefträger ihn gefunden hat. Im Gißratal! Das liegt bestimmt drei, vier Kilometer saaleaufwärts. Zum Glück konnte der Briefträger "Butzi" einfangen, denn der Affe kannte ihn ja vom Bergfried. Der hat den guten Mann dann trotzdem noch in den Arm gebissen. Ob "Butzi" wohl Angst hatte, so allein nachts im Wald? War für den Affen bestimmt wie im Urwald!